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Diese Seite wird laufend mit Presseberichten und Stellungnahmen aktualisiert.

Protest-E-Mail-Aktion vor wichtiger Stadtparlaments-Sitzung

02. Juli 2025

Am morgigen Donnerstag tagt die Stadtverordnetenversammlung. Stimmen die Stadtverordneten wie im vorbereitenden Ausschuss ab, werden alle Fraktionen mit Ausnahme von Gigg+Volt für die Standorterweiterung von Bieber+Marburg und damit für die Vernichtung von 45.000m² Wald stimmen. Auch wenn das noch nicht der endgültige Beschluss ist, müssen die Entscheider JETZT unseren Protest vernehmen, denn je später dieser gehört wird, desto weniger Chancen bleiben für die Rettung des Waldes. Unten findet Ihr daher einen Text-Vorschlag für eine E-Mail, die Ihr an so viele Stadtverordneten schicken könnt, wie Ihr wollt. Wir haben ihre E-Mail-Adressen von der Seite der Stadt kopiert und hier aufgelistet. Wenn ihr es in der kurzen Zeit schafft, sind individuelle Texte natürlich auch sehr gerne gesehen. Viele Argumente dazu findet ihr hier auf unserer Website. 

Sehr geehrte/r Herr/Frau Stadtverordnete,

vielen Dank für Ihre Arbeit für Gießen.

Ich schreibe Ihnen in einer dringenden Sache: Am Donnerstag steht eine wegweisende Entscheidung zum Bebauungsplan für eine Betriebserweiterung von „Bieber+Marburg“ an. Wird der Entwurf des Bebauungsplans angenommen, wird der Zerstörung von 45.000 m2 Gießener Wald der Weg geebnet.

Das schockiert mich zutiefst! 45.000 m2 entspricht einer größeren Fläche als die Gießener Kernstadt! Es ist ein Kahlschlag rund um Gießen, der unseren Erholungsraum und unsere Lebensqualität dramatisch beschädigt! Schon jetzt liegt Gießen im aktuellen Hitzecheck der Umwelthilfe auf den absolut hinteren Rängen (Platz 27 von 190)! Laut Analyse der Umwelthilfe sind damit 60% der Einwohner*innen stark von Hitze betroffen. In dieser Situation, einen zentralen Kaltluftlieferanten in dieser Größenordnung zu vernichten, ist absolut unverantwortlich. Damit wird die Gesundheit der Gießener*innen leichtfertig aufs Spiel gesetzt, und zwar nicht nur die von älteren Menschen und Kindern. Das beeinträchtigt die Attraktivität von Gießen als Wohnort und als Wirtschaftsstandort. Mit jedem Grad und Hitzetag mehr sinken Arbeits- und Leistungsfähigkeit und steigt das Aggressionspotential. Hier ist die Bewahrung von ausgleichenden Faktoren wie der größtmöglichen Kaltluftzufuhr durch den Wald und eines intaktes Erholungsraums essentiell.

In der Vergangenheit gab es bereits einen Beschluss zu einem Erweiterungsantrag von „Bieber+Marburg“. Diesem Antrag wurde nur unter der Bedingung zugestimmt, dass dies die letzte Erweiterung ist. Diese Bedingung zu setzen, war angesichts der aktuellen klimatischen Entwicklungen die absolut richtige Entscheidung. Da sich die Situation der Erderhitzung seit dem damaligen Antrag weiter verschärft hat, kann ich es nicht nachvollziehen, dass über eine Revision dieser Entscheidung überhaupt nur nachgedacht wird.

Sie sind die Vertretung der Interessen der Stadtbevölkerung. Bitte nehmen Sie diese Verantwortung wahr und stimmen Sie für die Erhaltung des Waldes und gegen die Bebauung durch „Bieber+Marburg“.

Als politische*r Entscheider*in haben Sie darüber hinaus auch noch eine globalere Verantwortung.

Die Vernichtung des Waldes bringt massive CO2-Belastungen mit sich (Wegfall von Bäumen und Boden als CO2-Konsumenten und -Speicher), sie beschädigt Wasserkreisläufe und den Grundwasserspeicher, und sie zerstört ein intaktes Ökosystem und nimmt unzähligen Tieren den Lebensraum. Das sind irreversible Schäden, die nicht mit sog. Ausgleichsmaßnahmen aufgefangen werden können. Entscheidungen wie diese werden das Leben nächster Generationen fundamental beeinträchtigen.

Bitte nehmen Sie Ihre Verantwortung für die Zukunft wahr und stimmen Sie für die Erhaltung des Waldes und gegen die Bebauung durch „Bieber+Marburg“.

Finden Sie andere Lösungen für die Expansionsvorstellungen des Unternehmens, wenn diese wirklich wichtig für Gießen sind.

Mit Dank und freundlichen Grüßen,

Stadt treibt Rodung für Bieber+Marburg Erweiterung voran

Der Magistrat treibt die Betriebserweiterung von Bieber+Marburg, für die über 45.000 m² Schutz- und Erholungswald gerodet werden sollen, voran. Im letzten KUNSEV-Ausschuss wurde über den nach der ersten Offenlage angepassten Bebauungsplan diskutiert. Alle Fraktionen mit Ausnahme der Fraktionsgemeinschaft von „Gigg – Gießen gemeinsam gestalten“ und Volt befürworteten dort die Rodung. 

Deutlich wurde aber auch, dass unser Protest Wirkung zeigt, wenn auch (noch) nicht im gewünschten Ausmaß. So wurde die mit Fehlern und einseitigen Annahmen durchzogene CO2-Bilanz wenigstens zum Teil korrigiert. Und obwohl weiterhin Dinge, wie z.B. die umfangreichen und emissionsintensiven Erdarbeiten, die für die Betriebserweiterung notwendig sein werden, nicht bilanziert wurden, hat sich die CO2-Bilanz der Standorterweiterung um 75% verschlechtert! Das zeigt, wie schlampig der erste Entwurf erstellt wurde! Leider wurden die genauen Berechnungen bisher nicht veröffentlicht, so dass eine vollständige Bewertung noch nicht möglich ist. Klar ist aber, dass sich die Differenz zwischen der angeblich so positiven Standorterweiterung und den Alternativen drastisch verringert hat und sich unter Berücksichtigung unserer weiteren Kritikpunkte weiter verringern würde. 

Auch in Sachen Umweltgutachten und Ausgleichsflächen wurde nachgearbeitet, was dazu führte, dass u.a. das Stadtplanungsamt im Ausschuss Mitleid mit dem Unternehmen zeigte, da nun alles viel länger dauere und teurer würde. Daher könne man auch in Sachen Auflagen nicht zu viel verlangen. Eine unfassbare Betrachtungsweise, wusste das Unternehmen doch seit der letzten Erweiterungsgenehmigung 2009, dass eine erneute Erweiterung durch den damaligen Beschluss eigentlich ausgeschlossen war!  

Und vermutlich hat unsere Arbeit auch dazu beigetragen, dass sich mit dem Gießener Anzeiger eine der beiden Gießener Zeitungen gegen die Betriebserweiterung ausgesprochen hat (Kommentar unten)!

So geht es jetzt weiter:

  • Am 03. Juli entscheidet das Stadtparlament über den Entwurf des Bebauungsplans zur Betriebserweiterung von Bieber+Marburg.
  • Danach folgt die Offenlage. D. h. es können erneut Stellungnahmen abgegeben werden, um auf Versäumnisse, Fehler, etc. hinzuweisen und einen Stopp / Änderungen zu fordern.
  • Laut Stadtplanungsamt soll dann Anfang 2026 der finale Satzungsbeschluss erfolgen. Ist dieser einmal getroffen, gibt es seitens der Politik keine Möglichkeit mehr, die Rodung zu stoppen.
  • Obwohl in den Unterlagen für eine erfolgreiche Umsiedlung der Schlingnatter (Art auf der roten Liste) ein Zeitraum von 5 Jahren angegeben wird, soll die Rodung dann bereits im Herbst 2027 stattfinden. Wie das zusammenpasst, konnte im Ausschuss auf Nachfrage von Gigg niemand beantworten.

Das heißt: Die Zeit für lauten Protest beginnt jetzt! Die Parteien starten bereits in den Kommunalwahlkampf, da im März 2026 gewählt wird. Das ist DIE Gelegenheit, insbesondere die Grünen für ihre Zustimmung zur Rodung unter Druck zu setzen! Um uns dazu zu besprechen, treffen wir uns am Montag, dem 30. Juni ab 18:30 Uhr in der Anschlussverwendung, Grünberger Straße 22.

Akteneinsichtsausschuss zun den Erweiterungsplänen abgeschlossen

15. April 2025

Auf Antrag der Fraktion Gigg+Volt wurde im Juni 2024 ein Akteneinsichtsausschuss eingerichtet, da die Fraktion nachvollziehen wollte, „wie es trotz der klaren Beschlusslage aus 2009, die eine erneute Erweiterung am Standort mit eindeutigen Festlegungen ausschloss, zur Aufnahme von neuen Planungen kommen konnte“. In der April-Sitzung der Stadtverordnenteversammlung wurden nun die Berichte des Akteneinsichtsausschuss debattiert. Die Berichterstattung dazu findet sich unten. Es lohnt sich jedoch, den 16-seitigen Bericht der Fraktion im Detail zu lesen.

Regionalversammlung stimmt Abweichungsantrag zu und damit auch für die Rodung von 40.000 m² Schutz- und Erholungswald

04. Mai 2024

Es war im Voraus zu erwarten gewesen und dennoch ist es ein schwer erträglicher Vorgang: 

Die Regionalversammlung stimmt trotz 

● des Fundes einer streng geschützten Reptilienart auf der Rodungsfläche,
● starker rechtlicher Bedenken des BUND Hessen zum Vorgehen der Stadt Gießen,
● einer völlig fehlerhaften CO2-Bilanz, 
● einer eindeutigen Umweltverträglichkeitsprüfung, 
● eines expliziten Ausschlusses einer erneuten Erweiterung im Zuge des Erweiterungsverfahrens von 2008 

dem Antrag der Stadt Gießen auf Abweichung vom Regionalplan zu und bringt den Magistrat und das Unternehmen einen Schritt näher an ihr Ziel, wertvollen Wald für individuelle Profitinteressen zu opfern. Einige Mitglieder unserer BI waren vor Ort, aber die meisten Mitglieder der Regionalversammlung hatten kein Interesse an einem inhaltlichen Austausch und haben ihre Zustimmung mit teilweise absurden Argumenten gerechtfertigt.
Doch der Kampf für den Erhalt des Waldes ist noch lange nicht vorbei. Der BUND Hessen hat bereits starke rechtliche Bedenken gegen das Vorgehen der Stadt und des Regierungspräsidiums geäußert und behält sich eine Klage vor. Wir werden unsere starken Argumente ebenfalls weiter deutlich machen, um eine Entscheidung für die Rodung im Stadtparlament zu verhindern. Im Zuge dessen ist es bemerkenswert, dass die Grünen und Linken Mitglieder der Regionalversammlung GEGEN den Abweichungsantrag gestimmt haben, der doch von ihren eigenen Parteifreunden im Magistrat der Stadt Gießen und mit Unterstützung der Gießener Koalitionsfraktionen, eingebracht wurde.

Die beiden Gießener Zeitungen berichten wie folgt:

01. Mai 2024

Am Freitag steht die erste Entscheidung zur Rodung an!

30. April 2024

Der Haupt- und Planungsausschuss der Regionalversammlung entscheidet am Freitag über das für die Rodung notwendige und vom Gießener Magistrat beantragte Zielabweichungsverfahren. Wir sind vor Ort, um dagegen zu protestieren. Wer nicht dabei sein kann, kann dennoch helfen: Schreiben Sie den Mitgliedern der Regionalversammlung, was Sie von den Erweiterungs- und Rodungsplänen halten! Weitere Infos dazu finden Sie im folgenden Blog-Beitrag:

„Jeder Baum zählt!“ Aber für den Magistrat zählen Wirtschaftsinteressen mehr

Die gemeinnützige Waldakademie Hessen feierte am Sonntag den 28. April auf dem Schiffenberg ihr zehnjähriges Bestehen. Wir waren dabei, um ganz herzlich zu gratulieren, aber auch um auf die Diskrepanz zwischen den Aussagen und dem Handeln des Magistrats aufmerksam zu machen! Zur Feier unter dem Motto „Jeder Baum zählt!“ sprach auch Stadtplanungsdezernentin Weigel-Greilich. Wir haben sie daran erinnert, dass das auch für die Bäume gilt, die sie für die Expansionspläne von Bieber+Marburg roden lassen will!

Wegweisende Entscheidung der Regionalversammlung steht bevor

25. April 2024

Am 03. Mai entscheidet die Regionalversammlung über das für die Rodung notwendige und vom Gießener Magistrat beantragte Zielabweichungsverfahren. Lehnt diese ab, ist die Rodung zumindest bis zur Verabschiedung des neuen Regionalplans (voraussichtlich im Jahr 2025) vom Tisch. Wir haben den Mitgliedern der Regionalversammlung daher den untenstehenden Text per Email zukommenlassen. Schreiben auch Sie gerne eine Email an die Entscheider des Haupt- und Planungsausschusses, oder begleiten Sie uns zur entscheidenden Sitzung in Marburg-Cappel! Die Kontaktdaten der Entscheider finden Sie hier und Infos zum Termin hier.

Keine Zusammenarbeit mit der DKP

22. April 2024

Der folgende Artikel der Gießener Allgemeinen suggeriert, dass es eine Verbindung zwischen unserer BI und der DKP gibt. Die gibt es in keinster Weise! Die DKP war zu keinem Zeitpunkt in unsere Arbeit involviert und wird es auch in Zukunft niemals sein.

Berichterstattung über unsere Informationsveranstaltung am 18. April

20. April 2024

Am 18. April informierten wir interessierte Bürgerinnen und Bürger über die geplante Rodung für die Expansion des Stahlhändlers Bieber+Marburg und unsere Argumente dagegen. Die Präsentation, die wir dort gehalten haben, finden Sie hier zum Download.

Die Gießener Allgemeine berichtete darüber wie folgt:

Der Gießener Anzeiger berichtete ebenfalls, wobei die Zuordnung von Zitaten zu den Sprecher*innen nicht richtig geklappt hat:

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