Worum es Geht

Hintergrund und aktueller Stand

Das Unternehmen BIEBER+MARBURG sitzt seit 1958 im Steinberger Weg in Gießen, mitten in einem Schutz- und Erholungswald. Bereits 2008 wurde eine erhebliche Betriebserweiterung zugelassen, indem eine Abweichung vom Regionalplan 2001 genehmigt und daraufhin 2012 über 25.000 m2 gerodet wurden. Die damalige Abweichung erfolgte jedoch unter der klaren Prämisse, dass die gewerbliche/industrielle Nutzung auch langfristig auf die damalige Antragsfläche beschränkt sei und eine über die jetzt definierten Grenzen hinausgehende Erweiterung ausgeschlossen sei.

Doch nur wenige Jahre nach dem Ende der Bauarbeiten nahm BIEBER+MARBURG 2019 zum Hessischen Forstamt in Wettenberg (als Besitzer der Waldflächen) Kontakt auf, um die nächste Erweiterung einzuleiten. Anschließend ignorierte der Magistrat die Festsetzung von 2012 und lehnte die Erweiterungspläne nicht direkt ab, sondern nahm stattdessen die Planungsarbeiten auf und erwirkte 2022 einen Einleitungsbeschluss der Stadtverordnetenversammlung für einen Bebauungsplan. Gefasst wurde dieser von allen Fraktionen mit Ausnahme von Gigg+Volt und dies, obwohl der den Stadtverordneten vorgelegte „Klimacheck“ die gesamten Auswirkungen auf das Klima als „sehr negativ“ bewertet. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass der Magistrat in den Unterlagen für die Stadtverordneten nicht erwähnte, dass eine Erweiterung in der Vergangenheit wie oben beschrieben ausgeschlossen worden war.

Nach dem Beschluss ließ der Magistrat eine Bewertung von Alternativen zur Standorterweiterung auf Basis einer CO2-Betrachtung erstellen. Diese kam zu dem Ergebnis, dass es deutlich „klimafreundlicher“ sei, den Wald zu roden, statt eine der vom Magistrat ausgewählten Alternativen umzusetzen. Die von einem Berliner Architektur-Büro vorgelegte Berechnung ist jedoch so voller offensichtlicher Fehler, dass auf deren Basis keine Entscheidung getroffen werden darf. Eine detaillierte Kritik der CO2-Betrachtung finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

So geht es weiter

Bis BIEBER+MARBURG die Fläche nun aber roden und bebauen kann, müssen noch weitere Hürden durch das Unternehmen und die Stadt genommen werden. Zunächst muss am 03. Juli 2025 im Stadtparlament der Entwurfsbeschluss gefasst werden. Nach aktuellem Stand wird es dafür eine deutliche Mehrheit geben. Danach erfolgt die erneute Offenlage der Pläne durch die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger haben Gelegenheit Einwändungen zu schreiben.

Ende 2025 / Anfang 2026 soll dann der finale Satzungsbeschluss folgen und die Umsiedlung der bedrohten Schlingnatter beginnen, damit das Unternehmen Ende 2027 den Wald roden kann.

Sie wollen dass der Wald stehen bleibt? Schreiben Sie den Stadtverordneten eine Protest-E-Mail und kommen Sie zu unserem nächsten Vernetzungstreffen!
Die Email-Adressen finden Sie hier im Parlaments-Infosystem der Stadt Gießen. Einen Text-Vorschlag finden Sie hier auf unserer Website.
Termine für unsere Vernetzungstreffen geben wir über unseren Newsletter und auf Instagram bekannt.

Fragen und Antworten

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